Der richtige Einbau neuer Fenster und Türen ist für die optimale Wärmedämmung und hohe Lebensdauer entscheidend. Um Schäden wie Feuchtigkeit zwischen Bauelement und Fassade die zu Schimmelbildung führen zu vermeiden, ist eine fachgerechte Montage erforderlich. Diese Anleitung definiert die technischen Bedingungen für den Einbau und Abnahme von Fenstern und Türen in Wohnhäusern oder öffentlichen Gebäuden.
Funktionen von Fenster und Türen
Absonderung des Gebäudeinneren von den
externen Wetterbedingungen,
Thermische und akustische Dämmung,
Abdichtung der Fenster-/Türöff nung,angeschlossen werden,
Übertragung der auf Fenster/Türe wirkenden
Kräfte auf die Gebäudewände,
Gewährleistung der Anwendungssicherheit,
Sichtkontakt mit der Umgebung, Wohnkomfort,
Licht, Kommunikationsmöglichkeit.
Grundregeln für Auswahl und Montage für Fenster und Türen
1. Größe, Maße und Konstruktion müssen mit den Angaben des Bauplans konform sein, bzw. den Messungen und entsprechenden Belastbarkeitsrechnungen der Elemente angepasst werden.
2. Vor dem Einbau der Elemente in die Fassade muss überprüft werden:
ob aufgrund der Höhe, Spannweite und statischen Belastungen der Fenster/Türen Verstärkungselemente
eingebaut werden müssen – statische Verbinder, Pfeiler [zwischen den einzelnen Fassadenbereichen, an
den Fassadenbereichen befestigt],
ob zusätzliches Dichtmaterial an gekoppelten Rahmen angebracht werden muss,
ob es erforderlich ist, eine Kompensationsmöglichkeit für Spannungen zu gewährleisten und ob
Dehnungselemente eingebaut werden müssen,
ob die montierten Aufsatzrollläden zu Verformungen der Fenster/Türen führen können (Flügelrahmen) bzw.
die Konstruktion nicht zu sehr belasten; ob es erforderlich ist, Rollläden ohne Belastungspotenzial separat
zu befestigen,
ob Fenster/Türen, die in die Fassade integriert sind / an denen Rollläden montiert wurden / problemlos
geöff net werden können.
3. Zur Distanzierung und Ausrichtung der Fenster/Türen in den Laibungen dienen Stütz- und Distanzklötze (-keile), die so platziert werden sollten, dass die auftretende Spannung an den Zargen durch Temperaturunterschiede kompensiert werden kann. Für die Spannungskompensation ist es nicht ausreichend, die Fenster/Türen lediglich mit mechanischen Verbindungselementen (Dübel, Schrauben, Anker) und ohne Stütz- und Distanzkeile zu montieren. In diesem Fall kann es mit der Zeit zu Verformungen der Fenster/Türen kommen.
4. Die Stützklötze sollten nicht entfernt werden und aus imprägniertem Hartholz oder Hartkunststoff bestehen.
5. Die zur korrekten Positionierung der Zargen in der Wandöff nung verwendeten Klötze/Keile sind nach der Montage der Rahmen zu entfernen. Die Stützklötze dürfen nicht entfernt werden.
Abb. 1 Position der Distanzklötze/-keile bei der korrekten Platzierung der Rahmen
6. Die zulässigen senkrechten und waagrechten Abweichungen bei der Positionierung des Rahmens dürfen bei einer Länge des Elements von max. 3,0 m max. 3,0 mm betragen.
7. Die Fugen dürfen nicht kleiner als 10 mm sein, die maximale Größe liegt bei 20-30 mm. Die Übergänge zwischen Türrahmen und Fassade müssen sehr akkurat sein und abgedichtet werden. Bei größeren Spannweiten müssen Rahmen in dunkler Farbe mit entsprechenden Dehnfugen versehen werden, die ebenfalls abgedichtet werden müssen.
8. Dampfbremsende und dampfdurchlässige Bänder, elastische dampfdichte und dampfdurchlässige Folien sowie Butylfolien zur Innenabdichtung sind nach Maßgabe der jeweiligen Herstellerhinweise zu verwenden.
9. Befestigung der Fenster/Türen in den Laibungen/Fassadenöffnungen.
Abb. 2 Abmessung der Wandlaibung: mit/ohne Pfosten, Bestimmung der Größe der Öffnung der Außentür
Abb. 3 Positionierung der Zargen in der Laibung bei unterschiedlichen Wandkonstruktionen: Vollwand
mit einer Schicht, Schichtwand mit Dämmung innen [mit Pfosten], Vollwand mit Dämmung außen [mit
Pfosten].
10. Die Befestigung muss so erfolgen, dass die Belastungen von außen über die Verbinder auf die Gebäude-/
Fassadenkonstruktion übertragen werden und die Funktionalität der Fenster/Türen dabei vollständig erhalten
bleibt; d.h. die Flügel lassen sich problemlos öff nen und schließen, ohne Bremsung und Kontakt der Flügel mit
anderen Teilen der Konstruktion. Ähnliches gilt für die Montage von
Fenstern/Türen in Fassadenöffnungen.
11. Die Befestigungspunkte sollten an den Seiten der Laibung in Abständen von 15-20 cm (an von der Ecke) und 50-70 cm (zwischen den einzelnen Befestigungspunkten) verteilt. Auch der untere Rahmen muss befestigt werden.
12. Zur Befestigung der Rahmen an der Gebäudewand / Fassade werden je nach Wandtyp (einheitlich, geschichtet) und Befestigungsweise Montageverbinder eingesetzt (Stützpfl öcke/-dübel, Anker und Schrauben/Schaftschrauben) . Die Vertiefungen in der Wand müssen für die einzelnen Verbinder entsprechend gewählt werden.
Abb. 5 Lage der Dübelpunkte
13. Zur Befestigung der Rahmen an der Gebäudewand / Fassade werden je nach Wandtyp (einheitlich, geschichtet) und Befestigungsweise Montageverbinder eingesetzt (Stützpfl öcke/-dübel, Anker und Schrauben/Schaftschrauben) . Die Vertiefungen in der Wand müssen für die einzelnen Verbinder entsprechend gewählt werden.
14. Stützpflöcke (Dübel) werden bei Beton, Vollziegel-, Silikat- und Hohlziegelmauern, Hohlblockwänden aus Keramik und Zement, Gasbeton, Stein, etc. eingesetzt.
15. Schrauben können für die Befestigung der Zargen an Beton, Vollziegel, Silikatziegel, Lochziegel, Leichtbeton, Holz, etc. verwendet werden. Die Schrauben müssen entsprechend an den Typ der Laibung angepasst werden. Schrauben können zur Befestigung von Zargen mit Fassadenelementen genutzt werden.
16. Anker sind immer dann einzusetzen, wenn der Abstand der Zarge zu groß ist und deshalb keine Dübel verwendet werden können – z.B. bei der Befestigung des unteren Teils (Schwelle) im Falle von Schichtwänden, etc.
17. Aufsatzrollläden sind am Fenster-/Türsturz zu befestigen, eventuell an entsprechenden Riegeln oder Querhölzern.
18. Im Anschluss an die Montage muss ein Übergabeprotokoll unterzeichnet werden.
Abb. 6 Typen von mechanischen Verbindungen
Achtung
Im Falle von Aluminiumelementen bei Profilen mit Wärmesperre werden die o.g. Verbinder an der Innenkammer des Formteils oder in der Achse des integrierten Profi ls mittels einer Unterlegscheibe aus Metall befestigt, um eine Belastung der Kunststoff wärmesperren zu verhindern.
Die Garantie besteht nur, wenn die Montage entsprechend der obenstehenden Anleitung erfolgt.
Elemente zur Befestigung der Rahmen - Minimale Fugen
Grundlagen des dreischichtigen Abdichtsystems
1. Abdichtung innen
Die innere Abdichtung
zwischen Zarge und Laibung verhindert das Eindringen von
Wasserdampf aus dem Raum in die Fuge zwischen Türrahmen
und Hauswand, d.h. die Bildung von Wassertropfen
in dieser Fuge (an Stellen, wo die Temperatur unter dem
Taupunkt liegt).
Wichtigste Grundregel: „Innen dichter
als außen“. Dadurch kann der Wasserdampf im
Zwischenraum abgeleitet werden.
2. Mittlere Schicht (Wärmedämmung)
Die Fuge
zwischen Zarge und Laibung muss komplett mit einer
Dämmschicht ausgefüllt werden. Beim Dämmen muss
auf die genaue Ausfüllung der Fuge geachtet werden.
Dabei darf der Rahmen der Zarge nicht deformiert
werden.
3. Abdichtung auSSEn
die Abdichtung zwischen
Zarge und Laibung verhindert, dass Regenwasser
in die Fugedringt. Gleichzeitig ist die
Dampfdurchlässigkeitsicherzustellen.
4. dICHTMATERIAL
Für die Abdichtungsarbeiten
können je nach Einsatzort folgende Materialarten
eingesetzt werden: Polyurethanschaum, Bänder und
großporige Schwämme, Mineralwolle, Glasfasern
usw., dampfdichte und dampfdurchlässige Folien,
imprägnierte Dichtbänder, Butyldichtbänder,
dauerhafter elastischer Kitt (neutrale Silikone),
Baudistanzschnüre, komprimierbares Dichtmaterial.
Verwendungshinweis
In Bezug auf die
Abdichtungsarbeiten müssen die Vorgaben des
Herstellers des Dichtmaterials beachtet werden. Dazu
gehören u.a.:
Chemische Kompatibilität der aneinander
grenzenden Materialien,
Reinigung der umliegenden Flächen,
Grundierung der umliegenden Flächen (je nach
Materialtyp),
Verwendungsanforderungen in Bezug auf
Luftfeuchtigkeit und Lufttemperatur
Fertig!