Fensterdichtungen – Arten und Unterschiede der Verglasungs- und Fensterrahmen-Dichtung
Wer sich eines unserer Fenster einmal genauer anschaut, entdeckt an vielen verschiedenen
Stellen am Glas, Rahmen und Flügel Dichtungen. Aber warum gibt es so viele und warum sind
diese so wichtig? Eigentlich sagt es der Name „Fensterdichtung“: Das Fenster wird dicht
gemacht. Genauer gesagt, werden die
Übergänge bzw. Spalte zwischen Flügel und Rahmen
und Rahmen und Glas abgedichtet - und zwar nicht nur gegen Zugluft von außen. Die
Fensterdichtungen erfüllen gleichzeitig mehrere sehr wichtige Aufgaben: Sie schützen vor
Wärmeverlust, Lärmbelastung, Zugluft, Wind, Nässe, Feinstaub, Pollen und Beschädigungen
und Materialabnutzungen durch wiederholtes Öffnen und Schließen. Deswegen müssen vor
allem die Fensterflügel- und Fensterrahmen-Dichtungen nicht nur extrem robust, sondern auch
sehr lange elastisch bleiben. Aber nicht nur das. Kunststofffenster, Holzfenster, Alufenster
brauchen speziell an das jeweilige Material und Profil angepasste Dichtungen.
Man kann zusammenfassend sagen: Fensterdichtungen sind Puffer, steigern die
Widerstandsfähigkeit Ihrer Fenster und verbessern den Wohnkomfort.
Welche Arten von Fensterdichtungen gibt es?
- Verglasungsdichtungen: Die Glasleistendichtung und Glasanlagedichtung befinden sich außen und innen jeweils zwischen Flügelrahmen und Glasscheibe.
- Fensterflügel- und Fensterrahmendichtungen: Anschlagdichtung (AD, bestehend aus Flügelrahmenanschlagdichtung und Blendrahmenanschlagdichtung) schließen Rahmen und Flügel lückenlos ab. Zusätzlich ist eine Mitteldichtung (MD) im Fensterfalz möglich.
Fensterdichtungen erklärt: Vor- und Nachteile von Mittel- und Anschlagsdichtungen
In diesem Video erfahren Sie alles, was Sie zum Thema Fensterdichtungen wissen müssen. Wir beleuchten die Bedeutung der Fensterdichtung für die Energieeffizienz und den Wohnkomfort in Ihrem Zuhause. Wir stellen Ihnen die zwei Grundtypen der Fensterdichtungen Rahmen bzw. Flügel vor: die Anschlagsdichtung und die Mitteldichtung. Dabei gehen wir auf die speziellen Vor- und Nachteile von Fenstern mit oder ohne Mitteldichtung ein.
Außerdem erklären wir, wie viele Dichtungen für Ihre Fenster sinnvoll sind. Sollten es zwei oder doch lieber drei sein? Wir geben Ihnen wertvolle Tipps, worauf Sie bei der Wahl der richtigen Fensterdichtung achten sollten.
Schließlich ziehen wir ein Fazit: Welches Dichtungssystem ist das Beste für Ihre individuellen Bedürfnisse? All diese Fragen werden wir klären, um Ihnen bei der Entscheidungsfindung zu helfen.
Verpassen Sie dieses informative Video nicht, wenn Sie vorhaben, neue Fenster zu kaufen oder Ihre aktuellen Fenster energetisch optimieren wollen!
Die beiden wichtigsten Fensterdichtungen: Anschlag- und Mitteldichtung im Detail
Mitteldichtung (MD) - die Dreifachdichtung beim Fenster
Die Fenster-Mitteldichtung (MD) wird rundum am Rahmen im Fensterfalz montiert. Sie teilt den Bereich zwischen der Blendrahmen- und Flügelrahmen-Anschlagdichtung in zwei Kammern und sorgt so für eine zusätzliche Dichtungsebene. Dadurch weist das Fenster insgesamt drei Dichtungsebenen auf. Die Mitteldichtung befindet sich im Zentrum des Fensterprofils und verbessert sowohl den Wärme- als auch den Schallschutz.
Anschlagsdichtung (AD) - die Zweifachdichtung beim Fenster
Die Fenster-Anschlagdichtung besteht aus zwei Teilen: der Flügelrahmen- und der Blendrahmen-Anschlagdichtung. Diese beiden Dichtungen bilden zusammen zwei Ebenen. Im geschlossenen Zustand sind sie so zusammengedrückt, dass keine warme Luft nach außen und keine kalte Luft nach innen gelangt. Die Dichtungen sorgen dafür, dass Fensterflügel und Fensterrahmen gut abdichten. Die Flügelrahmen-Anschlagdichtung wird rundum auf der Raumseite des Fensterflügels angebracht, um das Fenster sicher zu schließen.
2 oder 3 Fensterrahmen-Dichtungen: Welche Option ist besser?
Ein Fenster mit 2 Dichtungen bietet bereits einen guten Schutz. Wenn jedoch höchste Effizienz erforderlich ist, kann ein Fenster mit 3 Dichtungen die bessere Wahl sein. Zusammenfassend kann man sagen: Fenster mit Mitteldichtung haben eine bessere Isolierung und erhöhten Schallschutz, sind aber oft teurer und anspruchsvoller bei der Installation. Fenster ohne Mitteldichtung sind günstiger und einfacher zu installieren, haben aber im Vergleich eine geringere Isolierfähigkeit.
Vor- und Nachteile von Fenstern mit Mitteldichtung
Vorteile:
1.
Verbesserte Energieeffizienz: Mitteldichtungen erhöhen die Energieeffizienz eines Fensters. Sie verbessern die Dämmung und minimieren den Wärmeverlust, was zu niedrigeren Energiekosten führt.
2.
Verbesserter Schallschutz: Durch die zusätzliche Dichtungsebene werden Geräusche von außen besser abgeschirmt.
3.
Höhere Dichtheit gegenüber Wasser und Wind: Mitteldichtungen bieten einen zusätzlichen Schutz gegen eindringendes Wasser und Wind.
Nachteile:
1.
Höhere Kosten: Fenster mit Mitteldichtungen sind in der Regel teurer in der Anschaffung.
2.
Möglicher Wartungsaufwand: Die zusätzliche Dichtung kann mehr Wartung erfordern, da sie anfälliger für Abnutzung sein kann.
Vor- und Nachteile von Fenstern ohne Mitteldichtung
Vorteile:
1.
Kosteneffizienz: Diese Fenster sind oft günstiger, was sie für Budgetprojekte attraktiv macht.
2.
Weniger Wartungsaufwand: Ohne die zusätzliche Dichtungsebene sind diese Fenster oft einfacher zu warten.
Nachteile:
1.
Reduzierte Energieeffizienz: Fenster ohne Mitteldichtung haben oft einen höheren Wärmeverlust und sind daher weniger energieeffizient.
2.
Schlechterer Schallschutz: Der Schallschutz ist in der Regel weniger effizient als bei Fenstern mit Mitteldichtung.
Welches Dichtungssystem ist das Beste für Ihre Bedürfnisse? Fazit:
Die Entscheidung, ob ein Fenster eine Mitteldichtung haben sollte oder nicht, hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen ab. Wenn Energieeffizienz und Schallschutz Ihre Hauptanliegen sind, könnte ein Fenster mit Mitteldichtung die beste Wahl sein. Wenn Sie jedoch ein begrenztes Budget haben und weniger Wert auf die Dämmung legen, könnten Fenster ohne Mitteldichtung ausreichen.
Fenster mit hochwertigen Fensterdichtungen kaufen
Experten-Antworten auf Ihre häufig gestellten Fragen
Ist die zusätzliche Mitteldichtung sinnvoll?
Viele Kunden, die ein gutes, verlässliches Fenster kaufen möchten, fragen sich, ob die Fenster-
Mitteldichtung wirklich eine Verbesserung bringt. Im Gegensatz zu den beiden
Anschlagdichtungen ist die Mitteldichtung für die Funktion des Fensters nicht zwingend
erforderlich. Trotzdem steigert sich vor allem der Schallschutz noch etwas. Und auch der Uw-
Wert des Fensters kann durch die zusätzliche Dichtung in der Regel um ca. 0,02 bis 0,04
W/m2K noch weiter verbessert werden. Auf lange Sicht lässt sich dadurch noch etwas mehr
Energie sparen. Außerdem ist der Preisunterschied zwischen einem Fenster mit Mitteldichtung
und einem Fenster mit Anschlagdichtung meist nicht so groß. Das ist durchaus einer
Überlegung wert.
Aus welchem Material bestehen Fensterdichtungen und welches ist das Beste?
Fensterdichtungen können in der Regel aus den Materialien EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-
Monomer-Kautschuk), TPE (Thermoplastische Elastomere) oder Silikonkautschuk bestehen.
Die Anschlag- und Mitteldichtungen unserer Fenster sind aus hochwertigem synthetischem
EPDM-Kautschuk bzw. Zweikomponenten-EPDM-Kautschuk gefertigt. Diese modernen EPDM-
Fensterdichtungen vereinen die Vorteile von Silikon und TPE:
- auch bei geringem
Schließdruck schon gute Isolierung,
- hohe Witterungs-, UV- und Ozonbeständigkeit,
- hohe
Elastizität, Belastbarkeit und Alterungsbeständigkeit,
- bestes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Fensterdichtungen an den Ecken gefaltet oder verschweißt?
Ein weiterer Unterschied: Die Verarbeitung der Ecken. Die Dichtungen können in der Regel um
die Ecke gefaltet oder auf Gehrung zugeschnitten und anschließend verschweißt werden.
Gefaltete Ecken sehen optisch vielleicht nicht ganz so schön aus wie die verschweißten Ecken,
gelten aber als robuster. Warum? Durch die weiche, umlaufend geschlossene Dichtungsebene
wird auch im kritischen Eckbereich die maximale Funktionsfähigkeit sichergestellt. Wie die
Dichtungsecken verarbeitet werden, hängt ganz vom Hersteller ab. Es können alle Ecken
verschweißt sein. Es können aber auch beide Techniken wie z. B. bei Drutex Fenstern wie folgt
kombiniert werden: gefaltete Anschlagdichtungen, geschweißte Mitteldichtung.
Wie unterscheiden sich die Dichtungen beim Alu-, Kunststoff-, Holzfenster?
Gibt es Unterschiede bei den verschiedenen Fenstern? Ja! Das liegt auch am Profilaufbau.
Kunststofffenster, Alufenster und Kunststoff-Alu-Fenster haben Mehrkammerprofile und ähneln
sich von der Konstruktion. Hier können die gleichen Fensterdichtungen (AD, MD) verwendet
werden.
Holzfenster und Holz-Alu-Fenster haben keine Mehrkammerprofile, aber
unterschiedliche Fensterfalze. Zwischen Rahmen und Flügel aus massivem Holz werden
eine
oder zwei Falzdichtungen angebracht. Diese haben mehrere Kammern und Laschen und
nehmen exakt die Form an, die dem abzudichtenden Raum entspricht. Da Holz in gewissen
Abständen nachgestrichen werden soll, werden Dichtungen verwendet, die durch einen Kontakt
mit Lacken nicht beschädigt werden.
FunFacts zur Fensterdichtung:
Lange hat man sich beim
Fensterbau auf die Entwicklung der Glasscheibe konzentriert. Eine kostengünstige
Massenanfertigung war durch das 1959 entwickelte Floatglasverfahren möglich. Wer hat ́s
erfunden? Der britische Glashersteller Sir Alastair Pilkington. Es gab aber beim Fenster noch
keine elastischen Dichtstoffe wie Gummi oder Silikon. Die Fensterdichtung wurde also
vernachlässigt. Noch bis in die 1978 wurden Einscheibenfenster ohne Dichtung eingebaut. Bis
sich zuerst die einfache Gummidichtung, dann in den 1980er Jahren die spezieller geformte
Lippendichtung und noch später ausgereifte Anschlag- und Mitteldichtungssysteme
durchsetzen.