Niemand möchte für „draußen“ heizen. Das stetige Ansteigen der Preise der Energieversorger ist Anlass genug, um mit Energie nicht verschwenderisch umzugehen. Diesem Gedanken zugrunde liegt die Idee der Wärmerückgewinnung. Insbesondere bei der Lüftung liegt es nahe, dass die Wärme der „alten“ Luft auf die kühlere Außenluft übertragen wird. Dieses Prinzip kann auch für die Sommermonate umgedreht werden, so dass die kühlere Innenluft die warme Zuluft abkühlt, das ist jedoch von der jeweiligen Lüftungsanlage abhängig. Einige Anlagen arbeiten mit 2 Ventilatoren und bedienen sich der Mechanik und der Physik, andere verfügen über einen Wärmetauscher.
Wärmerückgewinnung für Fenster
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Wie funktioniert ein Wärmetauscher?
Es gibt verschiedene Modelle. Das Grundprinzip eines Wärmetauschers bei einer Lüftungsanlage ist jedoch, dass zunächst warme Luft über einen Ventilator angesaugt wird, die Wärme der Luft im Tauscher gespeichert wird - bspw. durch Metall oder Keramik - und dann die abgekühlte Abluft nach draußen geleitet wird. Nach einer bestimmten Zeit wird von außen kalte Frischluft durch einen zweiten Ventilator angesaugt, im Inneren mit der gespeicherten Energie erwärmt und nach innen geleitet. So kann man den Wärmeverlust im Winter drastisch senken. Für die Sommermonate wünscht man sich natürlich, dass die Kühle in den Räumen bleibt. Die Lüftungsanlagen, die beide Varianten verwirklichen, sind ein wenig umfangreicher.
Fenster mit Lüftung und Wärmerückgewinnung
Die Welt der Lüftungssysteme ist sehr groß. Die Optik, Funktionsweise, Reichweite, Luftvolumenmenge und Kosten sind ebenso mannigfaltig. Im Großen und Ganzen sollen die Lüftungsanlagen leise, effizient und unauffällig sein. Eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung wird oftmals direkt an der Wand angebracht. Zu sehen bekommt man von der komplexen Anlage meist nicht mehr als 2 kleine Kästchen im Innen- und Außenbereich. Es gibt auch Wärmerückgewinnungsanlagen, die noch raffinierter sind. Da verstecken sich Lüftungselemente im Fenstersturz oder der Fensterbrüstung. Es gibt Fenster, bei denen die Lüftungsanlage oberhalb im Rahmen integriert ist. In jedem Fall werden jedoch bauliche Maßnahmen fällig, um eine solche Anlage zu montieren. Und bei einem Defekt des Lüftungsapparates ist es auch ein großer Aufwand, die Anlage frei zu legen, oder gar das Fenster auszubauen. Von Vorteil ist die Optik, denn unauffälliger, lässt sich die Lüftung nicht integrieren.
Dezentrale Wohnraumlüftung Nachteile
Bei dezentralen Lüftungsanlagen, die auf externe Energiezufuhr angewiesen sind, ist es die Effektivität, die im Raum steht. Die zurückgeführte Wärme ist konzeptionell für den jeweiligen Raum vorgesehen. Muss eine solche Anlage in mehreren Räumen installiert werden, so senkt das den Kosten-Nutzen-Faktor erheblich. Die aufgewendete Energie, um die Außenluft durch den Wärmetauscher zu erwärmen und die Energieaufwendung für die Heizung können dabei je nach Anlage auf plus minus Null laufen oder das Verhältnis kann gar kippen. Hinzu kommen die Anschaffungskosten und die Kosten für Wartung und eventuelle Filter. Eine dezentrale Wohnraumlüftung erzeugt auch immer Geräusche. Zwar werden diese immer weiter gemindert, aber dennoch können diese um die 25 dB liegen. Wenn in einem Einzelraum eine Lüftung angebracht wird, kann durch die anderen Räume oder falsches Lüftungsverhalten auch der eigentliche Zweck der Wärmerückgewinnung nichtig gemacht werden.
Weitere Lüftungssysteme und Lüftungstechniken für moderne Fenstersysteme :
Fensterfalzlüftung, zentrale Lüftungsanlagen, Fensterventilatoren
Filter für Lüftungsanlagen
Für viele Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung gibt es die Möglichkeit, Filter einzubauen. Ob Pollen oder Insektenfilter, jeder Bedarf kann erfüllt werden. Durch die ständig steigende Zahl an Allergien ist es oft sinnvoll, einen entsprechenden Filter zu integrieren, damit man in den eigenen vier Wänden nicht auch noch benachteiligt ist und trotz Allergie genügend Frischluft zur Verfügung hat. Die Wartung solcher Belüftungsanlagen obliegt meist einem Fachmann ebenso wie der Austausch der Filter.
Kosten einer Lüftung mit Wärmetauscher
Durch die teilweise hohen Anschaffungsgebühren, insbesondere bei zentralen Lüftungsanlagen, und die baulichen Maßnahmen ist hier gründliches Planen fundamental. Ein ganzes Haus auf ein zentrales Lüftungssystem umzurüsten, ist weitaus kostspieliger, als es direkt bei einem Neubau zu integrieren. Die steigenden Energiepreise machen Lüfter mit Wärmerückgewinnung immer attraktiver für Bauherren.
Wohnraumlüftung dezentral oder zentral?
Dezentrale Lüftungssysteme sind Einzelraumlüftungen. Ihre Kapazität ist begrenzt. Kleinere Wohnungen können hier auch noch mit einer Grundversorgung an Frischluft aufwarten - es sei denn, mehrere Lüftungsgeräte werden installiert. Zentrale Lüftungsanlagen verfügen über einen zentralen Apparat, der sich um Zu- und Abluft kümmert und mittels Lüftungsrohre die Frischluft verteilt und die Abluft absaugt.
Für jedes Gebäude ist diese Entscheidung individuell zu treffen. Sollen nur einzelne Räume einen Lüfter mit Wärmerückgewinnung erhalten oder soll die komplette Wohnraumlüftung darüber laufen? Gibt es bauliche und architektonische Vorgaben, wie z. B. bei einem Passivhaus?
Je nach den Gegebenheiten und Ansprüchen sollte eine fundierte Entscheidung getroffen werden. Die Anschaffung einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist nicht zuletzt auch eine Frage des Geldes.
Kontrollierte Wohnraumlüftung nachrüsten
Bei jedem Neubau und Sanierungsprojekt, wo mehr als 40% der Fenster, Balkontüren und Terrassentüren erneuert werden, muss ein Lüftungskonzept vorgelegt werden. Dieses kann manuell gehandhabt sein oder durch eine spezielle Lüftungsanlage. Zentrale Lüftungen mit Wärmerückgewinnung ergeben vor allem bei einem Neubau Sinn, da im Bau die Verlegung der Belüftungsrohre direkt vorgenommen werden kann. Wenn im Rahmen einer Sanierung eine zentrale Lüftungsanlage verbaut werden soll, ist das ein erheblicher Mehraufwand. Dezentrale Lüftungsanlagen lassen sich gut nachrüsten. Hierbei muss in jedem Fall auch das Mauerwerk geöffnet werden - jedoch nicht in einem Umfang wie bei einem zentralen Lüftungsapparat. Der Effekt ist begrenzt, aber es gibt hierbei keine Patentlösung, sondern nur individuelle Antworten.