Der fachmännische Einbau eines Fensters ist von essentieller Bedeutung. Denn eine unsaubere Montage kann nicht nur Durchzug zur Folge haben, sondern auch die Schimmelbildung im Haus begünstigen. Aus diesem Grund gibt es vielfältige Standards, die bei der Fenstermontage befolgt werden müssen. Die für Deutschland geltenden Normen sind dabei vor allem unter DIN 18355 und DIN 4108 bekannt. Daneben sind jedoch noch Vorgaben zur Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) bzw. seit 2020 das Gebäudeenergiegesetz (GEG) einzuhalten.
Der Einbau eines Fensters erfolgt in der Regel in zwei Phasen: In der ersten Phase konzentriert man sich auf den Fensterrahmen, der entweder mit Fugendichtbändern abgeklebt oder einem Kompriband umschlossen wird. Anschließend wird er dann in die Wand eingesetzt und mit Schrauben fixiert. In der zweiten Phase wird das Fenster entweder mit Fugendichtbändern oder Kompriband abgedichtet. Sofern man dabei Fugendichtbänder verwendet, muss auch der Zwischenraum mit Montageschaum ausgespritzt werden. Dieser Schritt entfällt sofern man vom Kompriband Gebrauch macht, denn dieses dehnt sich von selbst aus und umschließt die Fuge.
Sowohl lokale Fachbetriebe als auch Online-Services bieten sich für die fachmännische Fenstermontage an. Aber auch Verkäufer von Fenstern werden Ihnen ein Angebot zur Fenstermontage erstellen oder Sie ggf. an ein anderes Unternehmen vermitteln. Sofern Sie sich selbst auf die Suche nach einem Fenstermonteur machen, sollten Sie darauf achten, dass dieser auch eine RAL-Montage anbietet. RAL steht dabei für" Reichs-Ausschuss für Lieferbedingungen" und stellt sicher, dass die geforderten Standards auch eingehalten werden. Verfügt ein Betrieb über das RAL-Gütesiegel/RAL-Gütezeichen, können Sie auch von einer hohen Service-Qualität ausgehen.
Von einer selbstständigen Fenstermontage ist hingegen dringend abzuraten. Lediglich wenn Sie Erfahrungen im Haus- bzw. Fensterbau haben und mit den gängigen Standards vertraut sind, ist eine eigenständige Fenstermontage möglich. Jedoch ist die fachmännische Unterstützung eines Fachbetriebs in jedem Fall vorzuziehen.
Der Ratgeber für den korrekten Einbau von Fenstern
Montage der Fenster im Altbau
Die mit Ziegeln gemauerten Anschläge in der traditionellen Bauweise müssen durch ein geeignetes Dichtungsmittel ausgeglichen werden. Unebene Anschläge erhalten vor der Fenstermontage einen Ausgleichputz, der vor dem Zeitpunkt der Montagearbeit trocken sein muß. Weitere Dichtungsmittel sind Weißstrick, Teerstrick, alterungsbeständige Kunststoffstreifen und PVA-Dispersionskleber, den man dick aufstreicht. Der erstarrende Klebstoff dichtet die Montagefugen und klebt gleichzeitig den Blendrahmen am Maueranschlag fest an.
In der traditionellen Bauweise werden Fensterrahmen meist mit Bankeisen befestigt Nachdem das Fenster senkrecht und waagerecht sowie eben ausgerichtet ist, werden die Bankeisen mit geringer Zugrichtung zum Anschlag in die Mauerwerkfuge der Leibung geschlagen. Die Einschlagrichtung muss fast in der Fensterebene liegen, damit das Bankeisen nicht auf Zug belastet und herausgezogen wird.
Weitere Befestigungsmöglichkeiten sind Hülsensteinschrauben, die in Mauerwerksfugen des Anschlages eingelassen und durch Bohrungen der Blendrahmen geführt werden. Hülsensteinschrauben müssen an den Stellen angeordnet werden, wo sie einen ganzen Stein umfassen Halbe- oder Viertelsteine lösen sich bei seitlicher Zugbelastung aus dem Mauerwerksverband.
Im Fachwerkbau wird zuerst der Futterrahmen eingesetzt und danach der Fensterrahmen von außen unmittelbar dagegen. Weil Fenster- und Futterrahmen (oder einfache Dichtleisten bei Dachböden) dicht aufeinanderliegen, werden hier meist keine Dichtmittel zwischengelegt. Den Hohlraum zwischen Futterrahmen und Fachwerkbalken sowie zwischen den äußeren Schmalflächen der Blendrahmen und den Balken stopft man mit Glaswatte aus.
Montagearbeiten im Altbau mit Holzelementen
Der Zeitpunkt von Montagearbeiten hat Einfluss auf die Funktionstüchtigkeit der Holz- Bauelemente. Jedes neu errichtete Bauwerk enthält große Mengen Feuchtigkeit. Die Montage sollte erst dann erfolgen, wenn diese Feuchtigkeit aus dem Gebäude entwichen ist. Wie lange die Feuchtigkeit verbleibt, hängt von der Bauweise und den Witterungsbedingungen (relative Luftfeuchte) ab. Die traditionelle Ziegelbauweise enthält wegen der großen Fugenanteile die meiste Feuchtigkeit und bindet sie wegen des porösen Gesteins am längsten. Betonfertigteile sind vor der Montage trocken und werden meist nur mit wenig Feuchtigkeit montiert. Wenn der Innenputz eines Gebäudes eine gleichmäßige und möglichst helle Färbung hat, wenn sich die Bauwerksfugen nur durch wenig dunklere Färbung zeigen, kann die Montage der Holz-Bauelemente beginnen.
Jeder vorzeitige Einbau wirkt sich nachteilig auf die Qualität und besonders auf die Funktionssicherheit der Holzerzeugnisse aus. Die Anlieferung der Türen und Fenster muss auf den besenreinen Bau mit abgetrockneter Putzoberfläche erfolgen. An allen Seiten muss ein wasserabweisenden Schutzanstrich erfolgen, der auf der Baustelle bei den Montagearbeiten nicht beschädigt werden darf (nachhobeln). Bei den Montagearbeiten kommt es besonders darauf an, dass die Rahmen fest und besonders bei Türen zwischen Räumen mit größeren Klimaunterschieden (z. B. Außentüren, Wohnungseingangstüren) dicht mit dem umgebenden Gewände verbunden werden.
Flügelrahmen Montage
Die Montage des Flügelrahmens beginnt mit dem Einführen der Füllung in die Nuten des oberen und unteren Querstückes. Danach wird Härter in die Zapfenlöcher der Rahmenlängsstücke gestrichen. Nach dem Aufstecken der Rahmenlängsstücke auf die Zapfen wird auf das innere Drittel der Zapfen der Leim dünn aufgetragen (nicht an die Feder! Warum?). Das Untermischverfahren wird vermieden, um Leim zu sparen und die Topfzeit nicht zu begrenzen. Leim wird demzufolge am Zapfen und der Härter im Lodi angegeben, damit nur der innere Teil des Flügelrahmenstückes geklebt wird und der äußere frei schwinden sowie quellen kann.
Es folgt das Pressen des Rahmens mit Hilfe der verstellbaren Spannvorrichtung, bis alle Stoßfugen dicht sind und die Winkligkeit erreicht ist. Das wird mit einem Stichmaß geprüft. Die Keile erhalten an den Schmalflächen der Spitzen (Vs der Gesamtlänge) etwas Leim, werden in die Keillöcher eingeführt und mit dem Hammer festgeschlagen. Der so geleimte und verkeilte Türflügel wird für etwa 4 Stunden eben abgestellt und erst danach weiterbearbeitet.