Fenster mit wirksamem Schallschutz
Auch wenn Lärmbelastungen durch Straßenverkehr, Fluglärm und Zugtrassen in dicht besiedelten Wohngebieten durchaus normal sind, wünscht man sich in seinem Eigenheim keinen derart erhöhten Geräuschpegel. Denn permanenter Lärm verursacht Stress. Aus diesem Grund ist es so wichtig, sein Zuhause gegen Lärm von außen zu schützen. Der meiste Lärm dringt durch die Fenster in den Wohnraum. Die Investition in einen angemessenen Schallschutz an dieser Stelle ist besonders wichtig! Warum? Um sich seine Ruhe und somit sein Wohlbefinden zu sichern.
Rahmenmaterial, Fensterkonstruktion, Verglasung, Dichtung und Größe beeinflussen das Schalldämmmaß eines Fensters. Darüber hinaus ist es wichtig, dass der Anschluss des Fensters an die Wand sauber ausgeführt ist. Da ein sachgemäßer Einbau also sehr wichtig ist, sollte er deshalb in jedem Fall von einem Fachmann vorgenommen werden. Das Gleiche gilt für Schallschutztüren.
Spielt der Lärmschutz bei der Kaufentscheidung eine zentrale Rolle, wählt man das Fenster für gewöhnlich nach seinen Schallschutzeigenschaften aus. Unterschiedliche Rahmen vom gleichen Anbieter besitzen zumeist ähnliche Schallschutzwerte, da sie dieselben Standards erfüllen müssen. Deswegen kann man sich bei der Auswahl eines Fenster auf die Schallschutzverglasung konzentrieren. Zur Erleichterung der Auswahl existieren genormte Schallschutzklassen, welche der eigenen Wohnsituation entsprechend ausgewählt werden können.
Schallschutzklasse | Schalldämmmaß | Wohnsituation |
---|---|---|
1 | 25 bis 29 dB | sehr selten befahrene Wohnstraßen; Wohngebiete |
2 | 30 bis 34 dB | selten befahrene Wohnstraßen; Wohngebiete |
3 | 35 bis 39 dB | oft befahrene Wohnstraßen; Dorf- und Stadtrandgebiete |
4 | 40 bis 44 dB | oft befahrene Hauptstraßen; Stadtgebiete |
5 | 45 bis 49 dB | sehr oft befahrene Hauptstraßen; Industrie- und Stadtgebiete, ggf. Bahnhof- oder Flughafennähe |
6 | mehr als 50 dB | Schnellstraßen, Zugtrassen, Einflugschneise |
Schallschutzfenster
Schallschutzfenster sind isolierende Fenster, die insbesondere zur Vermeidung von Lärmbelastungen eingesetzt werden. Hierbei muss bedacht werden, dass Schallschutzfenster teurer als konventionelle Fenster sind. Ein gewöhnliches Fenster besitzt einen Schalldämmwert von rund 29 dB, ein Schallschutzfenster einen Schalldämmwert von rund 40 dB. Hierbei spielt das Zusammenwirken verschiedener Komponenten eine Rolle:
- eine unterschiedliche Scheibenstärke
- der Einsatz von Scheiben aus Gießharz
- die erhöhten Dämmeigenschaften der Rahmen und Flügel
- die Fugendichte der gesamten Fensterkonstruktion
- die Ausführung der Anschlüsse des Fensters an die Wand
- der Einsatzort eines Schallschutzfensters (innen oder außen)
Schallschutzfenster Aufbau
Ein Schallschutzfenster ist ein eigenständiges System, für das kein eigener Rahmen notwendig ist. Seine schalldämmenden Eigenschaften werden mittels seines Randverbundes erzielt. Darüber hinaus sind die Zwischenscheiben eines Schallschutzfensters hermetisch miteinander versiegelt. Der Zwischenraum wird bereits seit vielen Jahren mit dem Edelgas Argon und nicht mit Luft gefüllt. Zur Verbesserung der Wärmeisolierung kann der Scheibenzwischenraum ein wenig breiter sein.
Gasfüllung
Die Zwischenräume sind mit 10 % Argon ausgefüllt. Der zwischen den Scheiben herrschende Druck entspricht dem bei der Herstellung. Bei Veränderungen der Temperatur kann sich jedoch ebenfalls der Gasdruck zwischen den Scheiben verändern. Hierbei ist das Risiko einer Gasdruckänderung umso höher, je steifer und kleiner die Scheiben sind.
Randverbunde
Um ein Verrutschen der Glasscheiben zu verhindern und das Gas zwischen den Scheiben zu halten, ist ein Randverbund notwendig. Dieser verhindert, dass das Argon entweicht und Luft einströmt. Ursprünglich wurde der Randverbund zu diesem Zwecke geschmolzen. Doch seit dem Jahr 1959 gibt es eine neue Technik, bei welcher der Randverbund doppelt geklebt wird. Zudem ist ein Profil aus Aluminium oder Kunststoff von 10 bis 20 mm an beiden Seiten mit einer Schicht Kautschuk überzogen. Auf diese Weise wird zudem bereits eine erste Dichtungsebene geschaffen. Nach dem Einfüllen des Edelgases in den Zwischenraum wird ebenfalls die kleine Einlassöffnung verklebt. In der Regel wird hierfür Polyurethan verwendet. Wenn UV-Licht auf ein Schallschutzfenster fällt, wird statt Polyurethan auch Silikon verwendet, das jedoch ein wenig gasdurchlässig ist.